2 Vergaberechtliche Bestimmungen VergabeVwV Baden-Württemberg

2.1 Vergabegrundsätze im Sinne von § 31 Absatz 2 GemHVO

Als verbindliche Vergabegrundsätze im Sinne von § 31 Absatz 2 GemHVO sind von den kommunalen Auftraggebern in der jeweils geltenden Fassung anzuwenden:

2.1.1 die Teile A, B und C der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB). Für Aufträge oberhalb der europarechtlichen Schwellenwerte richtet sich die Anwendung der VOB nach den in den Nummern 2.2.7 und 2.2.8 genannten Rechtsvorschriften; abweichend von der VOB/A kann eine Freihändige Vergabe bis zu einem Auftragswert von 20 000 Euro ohne Umsatzsteuer erfolgen;

2.1.2 die Nummer 3 (Angemessene Beteiligung des Mittelstands an öffentlichen Aufträgen) der Verwaltungsvorschrift der Landesregierung über die Vergabe öffentlicher Aufträge (VwV Beschaffung) vom 17. März 2015 (GABl. S. 139);

2.1.3 die Nummer 3.4 der Verwaltungsvorschrift der Landesregierung und der Ministerien zur Verhütung unrechtmäßiger und unlauterer Einwirkungen auf das Verwaltungshandeln und zur Verfolgung damit zusammenhängender Straftaten und Dienstvergehen (VwV Korruptionsverhütung und -bekämpfung) vom 15. Januar 2013 (GABl. 2013 S. 55). Hinsichtlich der anderen Regelungen dieser Verwaltungsvorschrift gilt Nummer 2.3.2.

2.2 Unmittelbar zu beachtende Bestimmungen

Folgende Bestimmungen sind von den kommunalen Auftraggebern in der jeweils geltenden Fassung unmittelbar zu beachten:

2.2.1 § 14 Absatz 2 und 3 des Bundesvertriebenengesetzes (BVFG) in der Fassung vom 10. August 2007 (BGBl. I S. 1902) sowie § 100 Absatz 1 BVFG in Verbindung mit § 74 BVFG in der Fassung vom 3. September 1971 (BGBl. I S. 1565);

2.2.2 § 68 des Bundesentschädigungsgesetzes (BEG) in der Fassung vom 29. Juni 1956 (BGBl. I S. 559), geändert durch Gesetz vom 14. September 1965 (BGBl. I S. 1315);

2.2.3 §§ 141 und 143 des Neunten Buches Sozialgesetzbuch (SGB IX) – Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen vom 19. Juni 2001 [BGBl. I S. 1046; § 143 in der Fassung vom 7. September 2007 (BGBl. I S. 2246)];

2.2.4 § 22 Absatz 1 bis 5 des Gesetzes zur Mittelstandsförderung vom 19. Dezember 2000 (GBl. S. 745);

2.2.5 Verordnung PR Nummer 30/53 über Preise bei öffentlichen Aufträgen vom 21. November 1953 (BAnz. S. 244), zuletzt geändert durch Artikel 70 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1864);

2.2.6 § 2 des Landesabfallgesetzes (LAbfG) in der Fassung vom 14. Oktober 2008 (GBl. S. 370);

2.2.7 der Vierte Teil des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) in der Fassung vom 26. Juni 2013 (BGBl. I S. 1750);

2.2.8 die aufgrund der im GWB geregelten Verordnungsermächtigung erlassenen Rechtsverordnungen, insbesondere die Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge (Vergabeverordnung – VgV), die Verordnung über die Vergabe von öffentlichen Aufträgen im Bereich des Verkehrs, der Trinkwasserversorgung und der Energieversorgung (Sektorenverordnung – SektVO), die Verordnung über die Vergabe von Konzessionen (Konzessionsvergabeverordnung – KonzVg), die Vergabeverordnung Verteidigung und Sicherheit (VSVgV) sowie die Verordnung zur Statistik über die Vergabe öffentlicher Aufträge und Konzessionen (Vergabestatistikverordnung – VergStatVO);

2.2.9 § 21 des Gesetzes zur Bekämpfung der Schwarzarbeit und illegalen Beschäftigung in der Fassung vom 23. Juli 2004 (BGBl. I S. 1942), zuletzt geändert durch Artikel 4 a des Gesetzes vom 7. September 2014 (BGBl. I S. 2246);

2.2.10 § 21 des Gesetzes über zwingende Arbeitsbedingungen für grenzüberschreitend entsandte und für regelmäßig im Inland beschäftigte Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen (Arbeitnehmer-Entsendegesetz – AEentG) vom 20. April 2009 (BGBl. I S. 799);

2.2.11 Tariftreue- und Mindestlohngesetz für öffentliche Aufträge in Baden-Württemberg (Landestariftreue-und Mindestlohngesetz – LTMG) vom 16. April 2013 (GBl. S. 50).

2.3 Zur Anwendung empfohlene Bestimmungen

Die Anwendung folgender Bestimmungen wird den kommunalen Auftraggebern in der jeweils geltenden Fassung empfohlen:

2.3.1 Teile A und B der Vergabe- und Vertragsordnung für Leistungen (VOL); für Aufträge oberhalb der europarechtlichen Schwellenwerte finden die in den Nummern 2.2.7 und 2.2.8 genannten Rechtsvorschriften Anwendung;

2.3.2 Verwaltungsvorschrift der Landesregierung und der Ministerien zur Verhütung unrechtmäßiger und unlauterer Einwirkungen auf das Verwaltungshandeln und zur Verfolgung damit zusammenhängender Straftaten und Dienstvergehen (VwV Korruptionsverhütung und -bekämpfung) vom 15. Januar 2013 (GABl. 2013 S. 55); hinsichtlich der Anwendung von Nummer 3.4 dieser Verwaltungsvorschrift gilt Nummer 2.1.3;

2.3.3 Kommunales Vergabehandbuch für Baden-Württemberg – KVHB-Bau –, herausgegeben vom Gemeindetag, Städtetag und Landkreistag Baden-Württemberg;

2.3.4 Richtlinien für Planungswettbewerbe – RPW 2013 des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Fassung vom 22. Februar 2013; siehe hierzu auch Gemeinsame Verwaltungsvorschrift der Ministerien zur Einführung der Richtlinien für Planungswettbewerbe – RPW 2013 vom 27. März 2013 (GABl. S. 195);

2.3.5 Verwaltungsvorschrift der Landesregierung über die Vergabe öffentlicher Aufträge (VwV Beschaffung) vom 17. März 2015 (GABl. S. 139) mit Ausnahme der nur die Landesbehörden betreffenden Regelungen (Nummern 4.5 Buchstaben e und f, 7, 10.2.1 Absatz 1, 14 und Anlage 4) sowie der Verweise auf die Landeshaushaltsordnung (LHO) und die VV-LHO. Anstelle der Nummer 8.6.3.4 wird auf die Nummer 13 der Verwaltungsvorschrift zu den Standards des EGovernment-Konzepts Baden-Württemberg (Bekanntmachung des Innenministeriums vom 16. Dezember 2013, GABl. 2014, S. 2) hingewiesen. Das Prüfraster für die Vergabe öffentlicher Aufträge in der dortigen Anlage kann entsprechend angewendet werden.

Die in Nummern 6.2, 6.3 und 6.6 genannten Auftragswerte können auch im Rahmen des § 106 b Absatz 1 Nummer 2 der Gemeindeordnung (GemO) zu Grunde gelegt werden.