Interessenbekundungsverfahren der Trierer Hafengesellschaft mbH: Der Hafen Trier – Die Logistikdrehscheibe der Großregion Trier – Eifel – Saarland – Luxemburg

Jan 25, 2024 | Allgemein, Nachrichten

Ein Hafen – drei Wege – alle Güter

Mit insgesamt fast 1,3 Mio. Tonnen Schiffsgüter- und Bahnumschlag pro Jahr und seinen starken Kunden vor Ort ist der Hafen Trier die Logistikdrehscheibe der Großregion und sichert die Versorgung von rund 1 Mio. Menschen.

Dabei verknüpft er in idealer Weise die Verkehrsträger Straße, Schiene und Wasserstraße, zum Vorteil seiner Kunden und der Umwelt.

Mit unserer Infrastruktur und unserem logistischen Angebot leisten wir einen namhaften Beitrag zum Gelingen der Verkehrswende.

 

 

Wichtige Versorgungsfunktion

Am Hafen Trier werden Waren und Güter aller Art umgeschlagen.

Von Heizöl, Holz über Maschinen bis hin zu Gütern des täglichen Bedarfs, wie Kleidung und technische Geräte, kommen aus aller Welt über den Hafen zum Verbraucher.

Regionale Produkte werden von hier aus in verschiedene Länder exportiert.

Für die Langstrecke liegt der Fokus dabei auf den alternativen Transportmitteln Bahn und Binnenschiff, LKWs sollen in Zukunft idealerweise nur noch für die Kurzstrecke zum Verbraucher zum Einsatz kommen.

 

 

Zukunftsweisende Logistik- und Infrastrukturlösungen

Um eine effiziente und nachhaltige Versorgung der Großregion zur Sicherung und Steigerung der Lebensqualität auch in Zukunft sicherzustellen, hat der Hafen Trier zukunftsweisende Logistik- und Infrastrukturlösungen entwickelt, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden.

Auf einem Areal von 2,5 ha laufen aktuell die Planungen zur Erweiterung und Optimierung der gesamten logistischen Leistung unseres Multimodal-Terminals.

Die Weiterentwicklung unserer Angebote und unsere ideale Lage am Dreiländereck bieten zudem beste Voraussetzungen, die Relevanz des Hafens in den globalen Supply Chains weiter zu steigern und die Verlagerung des Waren- und Güterverkehrs über die alternativen Transportmittel Bahn und Binnenschiff noch mehr zu realisieren.

 

 

Entwicklung der Infrastruktur

Aktuell konzentriert sich die Trierer Hafengesellschaft mbH im Rahmen der zukünftigen Entwicklung auf zwei Großprojekte, die die Neugestaltung und Weiterentwicklung der vorhandenen Infrastruktur ermöglichen.

Nachdem der übernommene Kornspeicher abgerissen wurde, kann die frei gewordene Fläche nun neu entwickelt werden.

Ziel ist es, das Potenzial des kombinierten Verkehrs noch besser für die Gütertransporte zu nutzen.

Außerdem wird die Projektierung und Planung einer eine modernen, zwischen 12.000 m2 und 15.000 m2 großen Multi-User-Halle in Erwägung gezogen, die auf der letzten verbliebenen Freifläche im Besitz der Hafengesellschaft im Hafengebiet entstehen soll.

 

 

Wichtige Forschungsprojekte

Weiterhin engagiert sich der Hafen Trier in zwei Forschungsprojekten zu wichtigen Zukunftsthemen.

Im Rahmen des Forschungsschwerpunktes IHATEC II wird zusammen mit duisport, dem Fraunhofer IML und der Nautilus GmbH ein digitaler Hafenzwilling« entwickelt.

Der Aufbau eines digitalen Testfeldes für die Hafenbahn dient dazu, dass die Verkehrssteuerung dieser Infrastruktur zukünftig digital erfolgen kann und bei steigenden Verkehren die Gleisanlage weiterhin flexibel nutzbar bleibt.

 

 

Für die Umsetzung dieser Projekte setzt der Trierer Hafen auf starke Partner

Mit diesen starken Partnern wollen wir die Zukunft des Hafens in Trier, mit folgend skizzierten, denkbaren Varianten gestalten:

 

Variante A)

  • Gründung einer Tochtergesellschaft der Trierer Hafengesellschaft mbH mit der Aufgabe der Betreibung und des Ausbaus des Hafenterminals;
  • Eintritt eines oder mehrerer Gesellschafter in die neu gegründete Betreibergesellschaft für das Umschlagsgeschäft im Hafen Trier, wobei die Trierer Hafengesellschaft maximal 49% und mindestens 10 % der Gesellschaftsanteile hält;
  • Übernahme des Umschlagsgeschäftes im Hafen Trier ab dem 01. Januar 2025;
  • Planung des Ausbaus des Terminalstandortes im Hafen Trier durch die Betreibergesellschaft;
  • Umsetzung der Planung mit finanzieller Unterstützung des Bundes aus dem Förderprogramm für den kombinierten Verkehr durch die Betreibergesellschaft;
  • Erweiterung des Transportangebotes mit dem Aufbau von Trailerverkehr von und nach Trier, ebenfalls durch die neue Betreibergesellschaft;

 

Variante B)

  • Projektierung, Planung und Ausbau des Terminals durch die Trierer Hafengesellschaft mbH mit Förderung aus Mitteln des kombinierten Verkehrs;
  • Abschluss eines Pacht-, Miet- und Betreibervertrages für Grundstück, Mobilien und Immobilien mit einem privaten Dritten mit einer zu verhandelnden Laufzeit;
  • Übernahme des Umschlagsgeschäftes im Hafen Trier ab dem 01. Januar 2025;
  • Vereinbarung zwischen der Trierer Hafengesellschaft mbH und einem privaten Dritten von Mieten und Pachten sowie Garantieleistungen für Umschlag per Bahn und Binnenschiff;
  • Erweiterung des Transportangebotes mit dem Aufbau von Trailerverkehr von und nach Trier;

 

Hintergrund und Anlass des Interessenbekundungsverfahrens

Nach § 7 Absatz 2 Satz 2 BHO ist in geeigneten Fällen privaten Anbietern die Möglichkeit zu geben darzulegen, ob und inwieweit sie staatliche Aufgaben oder öffentlichen Zwecken dienende wirtschaftliche Tätigkeiten nicht ebenso gut oder besser erbringen können (Interessenbekundungsverfahren).

Ziel dieses Interessenbekundungsverfahrens ist einen umfassenden Marktüberblick zu erlangen und festzustellen,

  • ob es Interessenten für die Übernahme der Aufgaben gibt,
  • welche Preisvorstellungen zu diesen Leistungen existieren und
  • welche Vorstellungen der Markt zur Art der Aufgabenerfüllung entwickelt.

Dieses Verfahren führt weder zu einer Beauftragung, zur Eingehung von verpflichtenden vertraglichen Vereinbarungen, noch zu einer Vergütung und/oder Entschädigung für etwaige Aufwendungen.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich nicht um die Vergabe eines öffentlichen Auftrages handelt und die Interessenten nicht an ihre Interessenbekundungen gebunden sind.

 

 

Beschreibung

Die Trierer Hafengesellschaft mbH hat die Betreibung und Bewirtschaftung des Hafenterminals bereits in der Vergangenheit formal privatisiert. Unter den oben beschriebenen Rahmenbedingungen (Variante A) kommt diese Form der Betreibung und Bewirtschaftung des Hafenterminals ab dem 01. Januar 2025 in Betracht.

Als eine weitere Möglichkeit kommt in Betracht, dass die Trierer Hafengesellschaft eine Tochtergesellschaft für Projektierung, Planung und Ausbau des Hafenterminals gründet, die mit einem Erbbaurechtsvertrag ausgestattet, die Betreibung und Bewirtschaftung des Hafenterminals für einen Zeitraum von jedenfalls 20 Jahren übernimmt. In einem weiteren Schritt zieht die Trierer Hafengesellschaft mbH den Eintritt eines oder mehrerer neuer Gesellschafter in die bereits bestehende Gesellschaft (Variante A) in Erwägung. Vorgesehen ist ein verbleibender Gesellschaftsanteil der Trierer Hafengesellschaft mbH an der Unternehmung zwischen höchsten 49% und mindestens 10%. Sodann soll die Projektierung und Planung des Ausbaus des Terminalstandortes im Hafen Trier angegangen werden. In einem weiteren Schritt soll sodann mit der Umsetzung der Planung unter Einbeziehung von Fördermöglichkeiten für den kombinierten Verkehr begonnen werden.

Zielsetzung ist dabei die Erweiterung des Transportangebotes mit dem Aufbau von Trailerverkehr von und nach Trier, der weitere Ausbau des Warenumschlages im Trierer Hafen und nicht zuletzt die Verlagerung von Warenströmen von der Straße auf die Binnengewässer.

 

 

Interessenbekundung

Sollte dieses Vorhaben der Trierer Hafengesellschaft mbH Ihre Aufmerksamkeit geweckt haben, wenden Sie sich bitte mit einer Interessenbekundung bis spätestens zum 26.02.2024 per Email an ibv-thg@vergaberecht.expert

Die Interessenbekundung soll insbesondere Angaben zu den nachfolgenden Aspekten enthalten:

  • Benennung der bevorzugten Form der Betreibung des Hafenterminals (Variante A, Variante B, ggfs. weitere Varianten).
  • Art der Aufgabenerfüllung mit Anhaltspunkten insbesondere zu Gesellschaftsform einer zu gründenden Gesellschaft, mögliche Gesellschafter, deren Gesellschaftsanteile, erforderliche technische, wirtschaftliche, personelle Ausstattung der zu gründende Gesellschaft.
  • Wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Multi-Modalen-Umschlagsgeschäftes im Hafen Trier, von Ausbaumöglichkeiten und von Entwicklungspotenzialen, von Zielgrößen, aufzubauenden Umschlagskapazitäten.
  • Mögliche und zukunftsorientierte Ausbauszenarien der Multi-Modal-Flächen des Trierer Hafens. Dies insbesondere auch unter Ausweisung eines zu erwartenden Investitionsvolumens, der Berücksichtigung von aktuellen Möglichkeiten von Förderprogrammen des Bundes, einer notwendigen Eigenkapitalausstattung der zu gründenden Gesellschaft, etc..
  • Darlegung einer Preisschätzung und deren maßgebliche Faktoren, zu dem die Interessenten bereit wären, die Aufgabe zu erfüllen.
  • Alternativen unter Berücksichtigung der obigen Beschreibungen und Zielsetzungen.

Das Ergebnis des Interessenbekundungsverfahrens wird im Rahmen einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung bewertet, um u.a. auf dieser Grundlage weitere Entscheidungen für den zukünftigen Betrieb des Hafenterminals in Trier treffen zu können.

 

Weitere Auskünfte und Informationen erhalten Sie bei der nachfolgend benannten Kontaktstelle:

 

  • [ams]rechtsanwälte schneider PartmbB
  • Matthias Schneider
  • Rechtsanwalt │ Fachanwalt für Vergaberecht
  • Institutweg 10
  • 69198 Schriesheim
  • T: +49 6203 95469-00
  • m.schneider@ams-rae.de

 

Weitere Informationen: